Nationale Deutsche Meisterschaften 2013 mit unserem ALInator! Der Sambakünstler persönlich schildert seine Erfahrungen…
Am ersten Märzwochenende fanden dieses Jahr die 81. Deutschen Meisterschaften in Bamberg statt. Glücklicherweise bin ich als 2. Nachrücker doch noch reingerückt und konnte meine Freude kaum in Worte fassen. Ich habe es tatsächlich geschafft mir einen Traum zu erfüllen: Teilnahme an einer Deutschen Meisterschaft!
Um 6:30 Uhr mitteleuropäischer Zeit hieß es also Abfahrt Richtung Süden – für mich also ein Luxus namens Ausschlafen! Fit und aufgemuntert durch die lustige Fahrt mit Deniz, Bruder Stürze und dem motorisch begabten Borchi – „wolle – was für eine Fahrt“ – kamen wir pünktlich in Bamberg an, wo man auf den ersten Blick bereits professionelle Hallenbedingungen bemerkte – anders als in manchen Berliner Hallen.
Nach dem Einspielen ging es im ersten Spiel gleich gegen einen der besten Regionalliga-Mitte-Spieler des Südwestens: Michael Mengel. Es gelang mir ein grandioser Start mit einer 2:0 Führung. Und das bei meiner ersten Deutschen. Der Gegner mit der starken Rückhand steigerte sich jedoch, wurde von Punkt zu Punkt besser und glich zum 2:2 aus. Leider konnte ich meine 9:5 Führung dann nicht ausbauen und verlor das Spiel sehr bitter.
Fassungslos über die Niederlage, ging es dann anderthalb Stunden später vor einer unglaublichen Kulisse in das nächste Match gegen Dennis Dickhardt vom Zweitligisten TV 1879 Hilpoltstein, der sein erstes Spiel souverän 3:0 gegen den ehemaligen Jugendnationalspieler Jens Kurkowski gewann.
Durch sein druckvolles Spiel verlangte er mir von Anfang an alles ab, aber ich schaffte es tatsächlich gegen zu halten und gewann sogar den ersten Satz. Trotz einem 8:4 und 10:8 Vorsprung im Zweiten konnte ich eine 2:0 Führung wie im ersten Spiel nicht wiederholen. Im Entscheidungssatz musste ich die Stärke meines Gegners anerkennen und verlor diesen nach zahlreichen Topspinrallyes zu sieben. Mist! Wieder eine Siegmöglichkeit im entscheidenden Satz verpasst!
Noch deprimierter als vorher forderte ich den Sachsen Kurkowski heraus. Für mich kein Unbekannter: bereits vor drei Jahren spielte ich gegen ihn beim Bundesranglistenturnier und bezwang ihn damals sogar. Er hatte auch beide Spiele verloren, es war also eigentlich ein Spiel bei dem es nicht mehr um das Weiterkommen, sondern nur noch um die Ehre ging. Symbolhaft für das Turnier konnte ich gleich im ersten Satz eine 9:4 und 10:6 Führung wieder nicht nach Hause bringen.
Plötzlich rief mir mein Freund Deniz in der Satzpause zu, dass für die Gruppendritten doch noch eine Chance auf das Weiterkommen besteht, da der Olympiadritter von London Dimitrij Ovtcharov und sein Nationalteamkollege Ruwen Filus verletzt absagen mussten, dadurch kamen zwei „Lucky-Loser“ weiter. Mein Gegner, mit dem Wissen, weiterkommen zu können, trumpfte plötzlich stark auf, spielte jeden Ball aggressiv, konnte mich mit jedem Ball stark unter Druck setzen und ließ mir beim 1:3 keine reale Siegchance.
Bereits im Einzelwettbewerb ausgeschieden, ging es nun am nächsten Morgen zum Doppelwettbewerb mit Erik Bottroff an meiner Seite, der letzte Saison noch beim Erstligisten Herne aufschlug. Unsere Gegner waren keine Geringeren als der spätere Deutsche Meister Steffen Mengel, der Timo Boll im Endspiel bezwang, und der 8. des Jugend Top 12-Turniers Dominik Scheja.
Trotz einer 2:0 und 9:4 Führung verpassten wir den Einzug in das Viertelfinale. Schon wieder!
Zusammenfassend kann ich sagen, dass es das bisher beste Turnier in Deutschland ist, an dem ich jemals teilnehmen durfte. Allein’ die zahlreichen Zuschauer und die professionellen Bedingungen geben einem das Gefühl, ein kleiner Profi zu sein und pushen einen stark nach oben. Es hat mir trotz der ganzen vergebenen Chancen unfassbar viel Spaß gemacht. Ich freue mich auf meine nächsten Nationalen Deutschen Meisterschaften, die hoffentlich nicht wieder meine persönliche Meisterschaft der 3:2-Niederlagen werden.
Mir gelang die Erkenntnis, dass ich durchaus das hohe Niveau mitspielen kann, aber auf Grund von fehlender Erfahrung auf deutscher Topebene es (noch) nicht bis zum Ende hin halten kann.
In diesem Sinne kann ich euch nur ans Herz legen, hart zu trainieren, damit ihr nicht so ein großartiges Turnier verpasst. Die Erinnerungen und Erfahrungen bleiben. Hoffentlich kann ich etwas daraus zu unserem nächsten Heimspiel am Sonntag gegen Stahnsdorf mitnehmen und den CFL zu einem Sieg führen. Carpe diem!
Euer Ali und beste Grüße an meine Mannschaft!