Was für ein Wochenende! Mit einem Tee an meiner Seite fasse ich die Ereignisse gerne zusammen.
Es war schon ein merkwürdiges Ende der letzten Woche. Durch den Beginn des Dezembermonats kommt einem alles irgendwie viel kälter vor, aber egal – denn Tischtennis wird ja zum Glück in der Halle gespielt.
Gleich zwei hochklassige Events waren angesetzt: Die Berliner Meisterschaften der A-Schüler sowie das vorerst letzte Oberligaspiel der 1. Herren, letzteres begann am Samstag um 13 Uhr in der Arena am Efeuweg.
Der Sportclub aus Charlottenburg war Gegner unserer Truppe bestehend aus Einfachnur Ali, Dscheg, Captain Jobscht, Piwojike, Flo und Tobi. Bei der enthusiastischen Begrüßung unter den Augen von Oberstfeldwebelleutnantwieauchimmer Wernicke strahlten die neuen grauen Hoodies unserer Mannschaft, die damit wohl Geschlossenheit und sowas ausdrücken wollte.
Die kreischenden Handballspieler aus der oberen Halle wurden immer aufgeregter, aus einem guten Grund: Das Spiel hatte begonnen.
Alle drei Doppel gestalteten sich zunächst sehr ausgeglichen. Der „Ali“ und der „Pole“ hatten letztendlich keinerlei Verständigungsprobleme und brachten uns in Führung, während die beiden anderen Paarungen 2:3 und 0:3 verloren. „Wat? Krass ey Tobi man.“
Ali. Es ist erstaunlich, wie viel Power hinter drei Buchstaben stecken kann, im ersten Einzel konnte man sie sehen. Begleitet von der tosenden Menge und einem sehenswerten Ass zur 2:0 Satzführung beendete er sein Spiel mit 3:1, und das ganz ohne Starallüren. Bemerkenswert.
Knapper war es hingegen bei Dschegorsch, denn wenn eine polnische Mauer gegen eine kurze Noppe spielt, wird auch eine 2:0 Führung noch zur Zitterpartie. In solchen Situationen zeigt sich die Stärke eines wahren Kapitäns, wie der unsere einer ist. Der unwissentlich unternommene Versuch eines zweiten Time-outs musste erst mal diskutiert werden, wodurch Dscheg seine Ruhe spürbar wiederfand – schließlich hatte er ja kein Wort verstanden. Nach seinem 3:1 und einem ebenfalls siegreichen Auftritt von Jobscht, der unter kämpferischen Aspekten noch seinesgleichen sucht, stand es nun 4:2.
Bei der danach herrschenden Stimmung war es schwer, zu verlieren. So erging es jedenfalls Piwo Jike, – ja so steht es auf seinem Hoodie – der gegen seinen langjährigen Freund und Rivalen Colin 3:1 gewann.
Die beiden Brandenburg Playboys im unteren Paarkreuz hatten leider nicht ihren besten Tag erwischt und gaben ihre Matches an gute Gegner ab, doch die Führung existierte immernoch. 5:4, und die beiden Kampfkolosse des oberen Paarkreuzes sollten nun an den Tisch gehen.
Dscheg machte in seinem Spiel schätzungsweise 0,14 Fehler, folgerichtig stand es nach 10 Minuten 3:0, es lag an Ali Baba und den 40 Zuschauern, hier eine Vorentscheidung zu erspielen.
Gesagt, getan. Nach einem achterbahnmäßigen Spielverlauf stand es schließlich 10:10 und fünften Satz, bei dem Können eines wahren Sambakünstlers und dem Heimvorteil kein Problem! 12:10, 3:2, 7:4.
Danach war es eine klare Sache, zweimal 3:0 hieß es anschließend im mittleren Paarkreuz, und damit war das 9:4 perfekt. Der Club für Leibesübungen 65 überwintert damit auf Platz vier der Oberliga Nord-Ost. Ein noch herzlicheres Dankeschön als sonst an alle Beteiligten für eine tolle Hinrunde!
Die Spieler waren natürlich äußerst zufrieden und feierten sich in die Winterpause. Was Ali bestellte? Einen Ginger Ali natürlich! Prost.
Wer dachte, mehr geht nicht, hatte falsch gedacht, denn die Berliner Meisterschaften der A-Schüler und A-Schülerinnen waren am Sonntagmorgen bereits in vollem Gange. Die Gruppenphase im Einzel und die Entscheidung im Mixed waren am Samstag ausgespielt worden, sodass dramatischen KO-Runden im Einzel und Doppel nichts mehr im Wege stand.
Den CfL vertraten Steväään Shalabi, Jojohannes Mann und DJ „Maggi“ Jakubik. Alle drei hatten die Gruppenphase problemlos überstanden und waren auf alles vorbereitet – fast alles. Johannes konnte nach seinem Sieg in Runde 1 nicht auf die dringend benötigte Hung-Power zurückgreifen, schließlich war der eigentlich auch qualifizierte vietnamesische Traumtänzer auf Klassenfahrt. So wurde es nichts mit einem Erfolg gegen den späteren Sieger. Trotzdem ein sehenswertes Turnier für unseren B-Schüler.
Für Magnus wurde es erst im Viertelfinale richtig ernst. In einem sehr langen, aber keineswegs langweiligen Duell zweier Linkshänder fiel die Entscheidung erst bei 2:2 und 10:9 zugunsten seines Gegners. Dies bedeutete das Aus im Viertelfinale und einen beinahe kaputten Schläger. Schade.
Am weitesten brachte es unser Abwehrfrosch Steven. Ganz in Grün gekleidet spielte er sich mutig und nervenstark ins Halbfinale, wo jedoch die Luft etwas raus und leider Schluss war. Glückwunsch zu Bronze im Einzel und Silber im Doppel – an der Seite von Levi Geiger – an Steven! Gratulation auch an Magnus, der sich Bronze im Doppel sicherte.
Alles in allem ein spektakuläres Winterwochenende für den CfL, was Mut für die kommenden Wochen macht. Die Zweite Herrenmannschaft kämpft um den Klassenerhalt und die BEM der Jungen und Mädchen naht, doch das ist Zukunftsmusik, Tee und warme Jacken sind erstmal wichtiger.
Eine angenehme Woche an euch da draußen und einen schönen Urlaub an Ali,
Philipp Dethloff