Im Blitzlichtgewitter

26. November 2017

 

 

Der rote Teppich lag ausgerollt und erstrahlte in all seinem Glanz. Die Fotografen tummelten sich an jeder Ecke, um die Akteure in das beste Licht zu bekommen. Der Raum war gefüllt vom Klicken der Kameras, das der Veranstaltung endgültig den Glamour und die Professionalität verschaffte, von der noch Tage später in den Medien zu lesen sein würde…

 

Okay, so war es natürlich nicht. Es wurden zwei kurze Handyvideos mit Blitzlicht aufgenommen und dann aufgrund des Störfaktors wieder gestoppt. Aber näher ran an eine Oscar-Verleihung kommt man beim Tischtennis nicht.

 

Ich rede vom vergangenen Freitag, als wir unsere Gäste aus Köpenick zum Verbandsliga-Spitzenspiel und zur Regelkunde- und Datenschutzrechtsfortbildung aufs Herzlichste begrüßten. Beide Mannschaften traten mit leicht modifizierter Aufstellung an: Bei unseren Gästen fehlten zwei Stammspieler und wir mussten auf unsere Maschine Dustin (#maschine) und unseren Chefscout Maurice, zum Glück jedoch nicht auf unsere treuen Zuschauer verzichten.

 

Neu im Team waren bei uns neben Debütant Lukas auch Husseins neue Beläge, die gegen mich im Training schon ihr Potenzial angedeutet hatten, dieses allerdings angesichts des ebenfalls ausgezeichneten Materials des Gegners nicht ganz ausschöpfen konnten. Aber das wird noch.

 

Fortschritte waren auch bei Sven erkennbar, der sein Handgelenk dieses Mal nicht zur gestenreichen Untermauerung polnischer Schimpfwörter oder zur Andeutung von Schlägerwurfbewegungen, sondern für ein paar freshe Schnittblocks nutzte. Wie ich aus zuverlässiger Quelle höre, möchte er momentan sogar tatsächlich mit diesem Sport weitermachen.

 

Als sich bei mir auch noch die fünfminütige Beinarbeitseinheit unter der Woche auszahlte, konnten wir im mittleren Paarkreuz endgültig unsere Leistung im Vergleich zum letzten Spiel dezent verbessern. Wobei eine Verschlechterung ja auch kaum möglich war.

 

Angetrieben und angeleitet vom multitaskenden Chefcoach und Nummer 1 Marcel ging es dann schließlich in die entscheidenden Spiele im unteren Paarkreuz, wo Lukas sein erstes Spiel im Herrenbereich mit ein paar schönen Bällen einrahmen konnte und Felix sich mit zwei Punkten und dem Fünfsatzsieg zum 9:5-Endstand die Man-of-the-Match-Karte des Tages sicherte.

 

Somit blieb uns unsere Heimserie also erhalten und eine weitere Geisterstunde erspart … aber nicht nur wir waren am Freitag im Einsatz, sondern auch die zweite Mannschaft – ebenfalls im Topspiel!

 

Ich hab da jetzt eher nicht so den Plan, was es zu berichten gibt, aber ich kann es ja mal versuchen.

 

Ich stelle mir zunächst natürlich Glamour, Blitzlicht und schöne Outfits vor. Gefüllte Tribünen, emotionale Hymnen und den wunderschönen Sonnenuntergang, der sich durch die Fenster beobachten lässt. Cheerleader, die mit ihrem Lächeln die letzten Sonnenstrahlen in die Halle bringen…

 

Dann fällt mir im Spielbericht sofort das erfolgreiche Comeback des südostasiatischen Power-Couples Hung und Johannes ins Auge – langjährige Leser wissen, wovon ich rede.

 

Ich sehe außerdem, dass Steven sein Einzel gewinnt und damit seine Bilanz auf 10:0 stellt.

 

Ich sehe unter dem Strich einen 9:5-Auswärtssieg und eine zweite Mannschaft, die mit sieben Siegen und ohne Punktverlust die Tabelle anführt.

 

Mein letzter Blick für heute gilt der Glaskugel, in der ich für uns ein Auswärtsspiel am nächsten Freitag und für die zweite ein Heimspiel am nächsten Sonntag um 15:00 sehe. Die Zuschauerzahl ist noch von dichten Rauchwolken überlagert – die liegt an euch. Bis dann!

 

PhD