Das Trikot des Sieges

30. April 2013

 

Mich interessiert folgendes: Gibt es bei euch so etwas wie „Glückstrikots“ – Shirts, in denen man besser spielt als sonst, in denen man einfach nicht verlieren kann? Das hört sich verrückt  an, aber nach einiger Überlegung viel mir ein, dass ich selbst eins habe.

Auf dieses Thema gebracht hat mich unser philippinisches Kleinfeuerwerk Johannes, der am Wochenende in sein magisches Trikot vertraute – und am Ende auf dem Podium stand.

 

Die Berliner Meisterschaften der B-Schüler/innen stand auf dem Programm, in der Regel ein für Zuschauer niemals langweiliges Turnier: so viele Spieler, so viele Spiele, so viele Ballwechsel, so viel Chaos – es gibt so viel zu sehen.

 

Der CfL schickte 8 mutige Kämpfer in das Spektakel, die jeweils in 3er- und 4er-Gruppen um das Ticket zu den Entscheidungen am Sonntag spielten.

Während Johannes, Marcel, Benni und Timm (immernoch mit seiner außerordentlich schicken neuen Frisur)  ihre Gruppe zum Teil sogar mit Beinarbeit gewannen, waren Glück und Nerven leider nicht auf der Seite von Shane, Yonathan, Dennis und Eric, aber hey, als Tischschiedsrichter boten sie im Vergleich zu Kandidaten anderer Vereine eine Leistung, die einen Orden verdient hat.

 

Nachdem die ersten drei Doppelrunden weitere leidtragende Spieler und Eltern hinterlassen hatte, bot sich am Sonntagmorgen ein viel übersichtlicheres Bild und ein Teilnehmerfeld, was bereit war für die Entscheidungen.

 

Lediglich 2 Kilometer entfernt von der Relegation, wo unsere 3. Herren bestens gekleidet um den Aufstieg kämpfte, durften 4 Spieler und ein Doppel des CfL den Spielbetrieb wieder aufnehmen.

Marcel musste wie schon zweimal in der Gruppenphase in den fünften Satz, jedoch diesmal dem Gegner zum Einzug in die nächste Runde gratulieren.

Benni und Timm verlängerten ihr starkes Turnier noch um eine Runde, trafen dann aber auf zwei Mitfavoriten auf den Titel, wo auch ihr Bestes leider nicht gut genug war.

Zum Mitfavoriten wurde langsam auch Johannes, der im gesamten bisherigen Turnier mit seinem „Gewinnertrikot“ – dem orangen Cfl-Shirt – noch keinen einzigen Satz abgegeben hatte und nun im Viertelfinale dem starken Emil Hu von SC Eintracht Berlin gegenüberstand.

 

Im Doppel waren Marcel und Johannes ein Spiel vor der Medaille ausgeschieden, das sollte nicht noch einmal geschehen. Mit perfekt platzierten, phänomenalen Topspins und dem besten Spiel, was ich je von Johannes gesehen habe ( und das will schon was heißen), ließ er Emil nur einen Satz lang eine richtige Chance und katapultierte sich vor den Augen unseres Betreuers David auf die Medaillenränge – damit hatten nicht viele gerechnet.

 

Johannes zeichnet sich aus durch seine excellente Trainingsarbeit.

Johannes zeichnet sich aus durch seine exzellente Trainingsarbeit.

 

Aber auch die Kraft des besten Trikots ist irgendwann verbraucht (vor allem, wenn es schon ein bisschen zu klein ist). Nach dem Gewinn des ersten Satzes im Halbfinale gegen Fernando Janz (SCC) kam, wie so oft, der Gedanke ans Gewinnen, damit Druck und damit die Angst ins Spiel, und das ist nie gut. Sein berühmter „Power-Spezial-Asia-Yoshi-Rocket-Turbo-Boost“ verblasste, das Kleinfeuerwerk blieb „nur“ ein Kleinfeuerwerk und die nächsten drei Sätze gingen an Fernando, der sich als C-Schüler später alle drei Titel holte.

Glückwunsch an ihn und alle Platzierten, darunter auch Johannes, der mit der Bronzemedaille sehr zufrieden sein kann.

 

So. Das war alles, richtig? Nein, denn die dritte hat ja auch noch gespielt. Aber dieses Blatt bleibt erst vorerst unbeschrieben…

 

Eine schöne Woche und viel Erfolg dem BVB heute Abend,

Philipp Dethloff.