Die Sache mit den Fremdsprachen

9. Oktober 2012

Zwei Spiele, zwei Siege – besser hätte es für unsere 1. Herren nach dem Saisonstart nicht aussehen können. Am Samstag galt es nun nachzulegen – allerdings kam nun Tabellenführer Landsberg in die vorbildlich gefüllte Arena am Efeuweg. Ein Spielbericht von Philipp Dethloff

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Ein starkes Team- unsere 1.Herren

Die Mehrheit der Zuschauer war sich nicht sicher, wo denn Landsberg eigentlich liegt, weltweit scheint es allerdings einigen Anklang gefunden zu haben. Insgesamt waren mit Polen, Tschechien, Russland, Irland, Chile, China, Deutschland und der Türkei starke acht Nationen vertreten.

Schon das Einspielen hatte spektakuläre Duelle geliefert, und schließlich eröffnete Captain Jobst Lückel offiziell die ersten internationalen Festspiele von Gropiusstadt.

Nach den ersten Doppeln, die sich so ausgeglichen gestalteten wie eine korrekt formulierte Redoxreaktion, stand es 1:1. Die russisch-chilenische Topspinkombination war zwar etwas zu viel für „den Polen“ und „Alinho“, den weltweit einzigen brasilianischen Sambakünstler mit türkischem Akzent, aber unser Doppel-zwei behielt die Nerven und gewann ihr Match mit 3:1. Dem Schlachtruf „SPIEL!“ sei Dank.

Anschließend schaffte es Albert „Zhang“, die Gegner mit seinem Sixpack sichtlich zu beeindrucken, unverständlicherweise reichte es nicht, um die 1:3 Niederlage des dritten Doppels zu verhindern. Auch „Alinho“ Gözübüyük, wie immer nur „Ali“ genannt, konnte den Ali-Gator in ihm nicht zur Entfaltung bringen und verlor knapp im fünften Satz.

Einen Vorgeschmack auf die spätere Wortwahl einiger Gegner lieferte das Spiel unserer polnischen Mauer. Betreut von Sven Waindok, dem „Baba“ in Person, brachte er seinen irischen Gegner zur Verzweiflung, der seine 1:3 Niederlage nur mit den Worten „f*cking hell“ zu beschreiben wusste.

Man konnte nur ahnen, welche Schimpfwörter Captain Lückel und seinem roten Stirnband im darauf folgenden Spiel entgegenflogen, jedenfalls gibt es ihn, den russischen Marcel Grundmann. Beschweren konnte sich die „Voice of Russia“ eigentlich nicht, denn sie brachte Landsberg mit 3:1 weiter in Führung.

2:4 stand es nun aus Sicht des CfL, und dann die Sensation: Albert „Zhang“ stand einem deutschen Gegner gegenüber. Niemand hatte sich darauf vorbereitet – wie denn auch – und deshalb reichte es für China, die Top-Nation im Tischtennis, diesmal nicht, 2:3 das Ergebnis.

Tobi „der alte Schnippler“ konnte diesmal „dit Jeheimnis von die Uffschläge“ entschlüsseln, dennoch konnte weder er noch der bilanzstarke Ballsportartist Florian „Renni“ Renn zwei gute Sätze in Folge spielen, Landsberg erhöhte auf 2:7.

Gut, dass unser Pharao Marcel Grundmann trotz des Zwischenstandes gut gelaunt blieb und für erfrischende Pausenunterhaltung sorgte. Danke und gute Besserung an dieser Stelle.

Eine furiose Aufholjagd war also nötig, um eine wahre Odyssee aus Netzrollern und Kantenbällen zum Guten zu wenden, noch schwerer wurde es, als die irische Delegation gegen „Ali“ das Remis für Landsberg sicherte. Doch stets mit großer Kampfeslust gelangen „dem Polen“ und Captain Lückel mit dem Slogan „Come on Joppi, Vorhand Toppi“ der Anschluss. „Mitnehm…“

Mehr als vier Punkte wurden es letztendlich doch nicht, denn offensichtlich hat Alberts „Zhang-Power“ keine Wirkung auf russische Gegner mit einer Philipp-Wernicke-Gedächtnistechnik. Wie ein richtiger Linkshänder beendete dieser die Festspiele mit einem 3:0 – Sieg.

Es war eine am Ende verdiente, wenn auch zu deutliche Heimniederlage. Danke an alle Fans, Spieler, Betreuer und Alberts Sixpack, das Schlusswort überlasse ich diesmal dem Coach unserer Gäste, der eine weitere Fremdsprache mit ins Spiel gebracht hatte:

„War subor hoide.“