Sensation gegen TSV Bargteheide war greifbar nahe
Norddeutsche Vizemeisterschaft ist bestes Ergebnis einer Jungenmannschaft des CfL in der Vereinsgeschichte. Finalgegner war an diesem Tag für unser Team schlagbar.
Zielsetzung und Vorbereitung
Das Ziel unserer Jungenmannschaft bei den diesjährigen Norddeutschen Mannschaftsmeisterschaften war klar. Seit Monaten war unsere 1.Jungen um Albert Piwonski, Marcel Grundmann, Fabian Herter und Thomas Jannek auf diese sportliche Veranstaltung fokussiert. Neben den vier Stammspielern gehörten auch Dustin Hoffmann und Felix Neubert zu unserem Team, die wie die vier Stammspieler, die komplette Wettkampfvorbereitung der letzten Wochen absolvierten und ebenfalls stets einsatzfähig gewesen wären. Beide erwiesen sich als absolut faire Teamplayer, die durch das vorbereitende Training und die Erlebnisse vor Ort eine Menge lernen konnten. Sie waren für unsere Mannschaft der erste Gewinn an einem Wochenende mit vielen Siegen. Harmonie im Team ist schließlich eine wichtige Voraussetzung dafür, etwas Großes zu erreichen. Kurzum, alle sechs Spieler waren in einer hervorragenden körperlichen und psychischen Verfassung und heiß darauf, die neue Nummer eins im Norden zu werden.
Am 28. und 29. Mai war es endlich soweit. Bei den diesjährigen Norddeutschen Mannschaftsmeisterschaften in Stralsund, so hoffte man, sollte es uns gelingen, erstmals den regionalen Mannschaftstitel im Jungenbereich (U18) zu erringen. Dass dies extrem schwer werden würde, sickerte kurz vor Turnierbeginn bis zu uns durch.
Bei den A-Schülern ist dieser Titel unserem Verein bereits 2008 und 2010 geglückt. 2009 war man dazu Norddeutscher Vizemeister. Für die Jungen war bislang der 3.Platz im Jahr 2009 das beste überregionale Ergebnis.
Wir überließen also nichts dem Zufall und reisten bereits am Freitag sehr rechtzeitig nach Mecklenburg-Vorpommern. Untergebracht in einer preisgünstigen und zudem vollkommen zweckmäßigen Pension in ruhiger Gegend, waren wir in unmittelbarer Nähe zum Spielort einquartiert.
Der 1. Wettkampftag
Gut ausgeruht und voll auf das Ziel fixiert, begann man daher die ersten Spiele des Turniers. In der Hansestadt Stralsund, kurz vor der Insel Rügen gelegen, blieb man am Samstag gegen die Mannschaft des gastgebenden Verbandes, den VfL Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) und gegen den späteren Dritten Meiendorfer SV (Hamburg) ohne Spielverlust. Beide Begegnungen wurden mit dem höchstmöglichen Ergebnis von 6:0 Spielen gewonnen. Insbesondere die Zielsetzung, gegen die Landesmeister aus der zweitgrößten Stadt Deutschlands möglichst ohne Verlustpunkt zu bleiben, sollte sich schließlich erfüllen. Die Hamburger, an den Positionen im oberen Paarkreuz mit den Landesauswahlspielern Prakopenka und Masur stark besetzt, musste jedoch erst einmal geschlagen werden. Dass es tatsächlich gelang, gegen den Norddeutschen Vizemeister des Vorjahres einen solchen Kantersieg (6:0) einzufahren, lag vor allem an dem gezeigten Siegeswillen und der großen kämpferischen Einstellung aller Akteure. Auch von der Bank wurde alles an möglicher Unterstützung geleistet. Schließlich hatte man sich für dieses Wochenende viel vorgenommen.
Die klarste Nummer gegen Bremen- somit eine ideale Ausgangsposition erzwungen
Im Turnierverlauf zeichnete sich recht schnell ab, dass wir es in einem möglichen Endspiel gegen den haushohen Favoriten TSV Bargteheide zu tun haben würden, sofern wir die nächste Hürde, den Neurönnebeker TV, Gruppenzweiter der Parallelgruppe, nehmen sollten.
Am Sonntag, wie gewohnt zu früher Stunde um 09:00 Uhr, waren die Bremer Landesmeister unsere ersten Gegner. Es folgte ein Sieg mit ähnlicher Dominanz wie in den beiden Begegnungen des Vortags. In einer sehr schnellen Partie blieb man beim insgesamt dritten 6:0 diesmal sogar ohne Satzverlust. Dabei entging uns nicht, dass der parallel spielende finale Gegner völlig unerwartet seinen ersten Punkt gegen Hamburg abgab. Zeigte der Topfavorit bereits Nerven ?
Unser makelloser Sieg gegen Bremen und der mitgenommene 6:0 Erfolg vom Vortag gegen den Zweiten aus unserer Vorrundengruppe, den Meiendorfer SV, verschaffte uns eine ideale Ausgangsposition für das Endspiel gegen Bargteheide, da uns ein Unentscheiden zum Titelgewinn reichen würde.
Die Mannschaftsmeister Schleswig-Holsteins wurden in der Halle von jedem Betrachter von vornherein als nahezu unschlagbar eingestuft, was uns zusätzlich motivierte. Grund für die Vorschusslorbeeren allenthalben, war die extrem starke Besetzung des Teams. An Position 1 ging der amtierende Norddeutsche Jungen-Einzelmeister und Leistungsträger der Regionalligamannschaft seines Vereins, Ole Markscheffel, an den Start. Im Spitzenpaarkreuz wurde der nicht weniger bekannte Clemens Velling aus gleicher Spielklasse aufgeboten. Auch die Spieler des unteren Paarkreuzes, Florian Kuhlmeier und Janik Meder, bei den Erwachsenen im oberen Paarkreuz der Landesliga Schleswig-Holsteins aktiv, spielten auf einem guten Level und waren bis zu diesem Zeitpunkt für keinen Gegner bezwingbar. Dies wollten wir ändern !
Alles gegeben und beinahe die Sensation geschafft
Unsere Jungs konnten es kaum erwarten ! Voller Selbstbewusstsein und großer Leidenschaft wurden beide Doppelpartien gespielt. Albert und Fabian unterlagen dabei Markscheffel und Velling nach guter Leistung mit 1:3 Sätzen. Marcel und Thomas schafften in fünf Sätzen den wichtigen Ausgleich gegen Kuhlmeier/Meder.
Nun standen sich im Einzel die oberen Paarkreuze gegenüber. Albert gab alles für sein Team, und bekam gegen Vellings harte Topspins irgendwie immer wieder den Schläger vor den Körper. Velling, der bereits gegen Hamburg überraschend patzte, wirkte zunehmend verunsichert und musste sich Albert in einem mitreißenden Spiel geschlagen geben. Das schier unmögliche Break war geschafft ! Der „Riese“ wankte ! Marcels Niederlage gegen Markscheffel zum 2:2 Zwischenstand bedeutete dagegen für Bargteheide einen überlebenswichtigen Punkt.
Nun ging unser bislang so souveränes unteres Paarkreuz um Fabian und Thomas an den Tisch. Während Fabian gegen die Nummer 4 des Gegners, Meder, überhaupt nicht ins Spiel fand, sah es bei Thomas zunächst gut aus. 1:1 Satzstand und 9:3- Führung ließen die Hoffnung auf unseren 3.Punkt nähren. Wie so oft im Tischtennis, sind jedoch selbst solch klare Führungen keine Garantie auf Zählbares. Leider verlor Thomas in diesem Satz seinen Rhythmus, was sein Gegner Kuhlmeier besser geschrieben „Coolmeier“ eiskalt mit fehlerlosem Spiel ausnutzte. Nicht nur der Satz, sondern auch die gesamte Partie gingen schließlich verloren.
Fabian wollte zeitgleich in seinem Match beinahe überhaupt nichts gelingen. Weit unter Wert musste auch er sich enttäuscht geschlagen geben. Dies bedeutete den Genickbruch für unsere Mannschaft, die bis zuletzt tapfer kämpfte. Albert versuchte im Anschluss gegen Markscheffel vergeblich, ebenso wie Marcel gegen Velling noch einmal das Spiel zu drehen. Marcel sah dabei gegen Velling zwischenzeitlich recht gut aus und hatte sogar Siegchancen, unterlag aber schließlich mit 1:3 Sätzen, womit das Finale letztlich mit 2:6 und damit viel zu deutlich verloren wurde.
Fazit
Trotz des mit der Vizemeisterschaft besten überregionalen Ergebnisses einer Jungenmannschaft des CfL, haben wir unser hohes Ziel, erstmals Norddeutscher Mannschaftsmeister bei den Jungen zu werden, knapp verpasst. Besonders schade ist dies, da seit dieser Saison nur der regionale Meister zur Deutschen Mannschaftsmeisterschaft fährt.
Insgesamt betrachtet, hat unser Team sich hervorragend und fair präsentiert. Dabei wurden drei von vier Spielen mit dem höchstmöglichen Ergebnis gegen die Landesmeister aus Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Bremen gewonnen. Die „Übermannschaft“ des Turniers konnten wir an den Rand eines Unentschiedens bringen. Unser Team zeigte sich auf den Punkt topfit, gab alles und spielte am Limit oder manchmal sogar ein Stück darüber. Manchmal gibt es jedoch im Sport Gegner, die, wenn auch nur für den Moment, einfach ein wenig besser sind. Dementsprechend Gratulation an den Norddeutschen Meister vom TSV Bargteheide aus Schleswig- Holstein !
Unserer 1.Jungen, die in dieser Saison Berliner Meister, Pokalsieger und Norddeutscher Vizemeister wurde, recht herzlichen Glückwunsch !
Danke auch an unsere Betreuer Jobst und Wojti sowie an Michael für die Fahrdienste.