Zwei ausführliche Spielberichte von Captain Lückel
Nach einiger Entspannung bin ich nun in der Lage, einen Bericht zum vergangenen Wochenende zu verfassen.
Samstag verweilten wir in der Nehringstrasse beim SCC Berlin. Beim Betreten der Halle wuchs meine Aufregung nicht sonderlich. Dennoch hatte ich Respekt und war mir bewusst darüber, ein weiteres schweres Spiel in Angriff nehmen zu müssen.
Überpünktlicher Beginn um 16 Uhr 8!!! Auf Protest verzichteten alle Beteiligten an dieser Stelle. Wir begannen wieder einmal furios und hatten mit Doppel 3 die Weichensteller des CfL dabei. Der Busfahrer kam dann auch noch vorbei. Aallliiiii! Schöne Grüße vom Spitzenteam.
Aber weiter ging die wilde Fahrt. Es schien fast so, als würde Ali am Steuer sitzen.
Durch das obere Paarkreuz manövrierten wir uns mit 1:1 und waren weiterhin in Führung. Unsere Mitte erwischte einen richtig, richtig guten Tag und entnervte Gregor Zimdars. Dieser ließ sich infolgedessen zu unschönen Szenen hinreißen, welche uns aber kühl ließen. Zumindest wahrte unser Gregor (Dcheg) gegen die Nummer 4 Jäger jederzeit die Contenance. Wir besaßen mittlerweile ein kleines Führungspolster, 5:2. Dann schlug unser unteres Paarkreuz mit Cava und Marcel gnadenlos auf und zu. Zwei überraschende Siege gegen Kowalski und Gundlach ließen uns alle entspannen und mich mit viel Gelassenheit in die zweite Einzelrunde hinübergleiten. Dort landete ich aber relativ unsanft. Im Spiel der Einser gab es Theater und nach geraumer Zeit der Beruhigung aller Hauptdarsteller wurde durch Radek eine 8:2 Führung sichergestellt. Still und heimlich sorgte Grzegorz Jackowski für den 9. Punkt und Albert konnte locker sein Spiel gegen den Linkshänder Goessens bestreiten. Vielleicht zu locker. In den entscheidenden Satzphasen fehlte meines Erachtens die Entschlossenheit. Dennoch stand am Ende ein sicheres 9 zu 3. So ein ungewöhnliches Spiel gab es für mich schon lange nicht mehr. Und schon gar nicht, nur ein Einzel spielen zu müssen. Schon komisch, aber auch gut.
Aber zu UNGEWÖHNLICHEM, SPEKTAKULÄREM und BESONDEREM komme ich JETZT.
Sonntag, pünktlich um 11.00 Uhr wurden die Töpfe auf den Herd gestellt, es wurde angerichtet, etwas zum Kochen gebracht und Tischtennissport vom Feinsten serviert.
Im Sinne von „Hauptsache Gesund“ schicke ich schöne Grüße zur Sieker Mannschaft.
Mit dem SV Siek kam ein schwerer Gegner in den Efeuweg. Doch mit der Gewissheit „ZUHAUSE sind wir unschlagbar“ gingen wir wagemutig in dieses Spiel.
Doppel1 (Radek und Grzeg) konnte nicht glänzen, aber gewann 3:0.
Doppel2 (Albert und Joppe) spielte zwei Sätze am Limit und führte im Dritten 9:7. Das Time-out des Gegners führte vielleicht zum Nachdenken über die Zukunft unsererseits und erfüllte für die Sieker den erhofften Zweck. Der Satz und der Spielverlauf nahmen eine Wende und das Match war verloren,2:3 .
Doppel3 (Marcel und Cava) startete gewohnt motiviert und unangenehm für den Gegner. Nach dem mit 12:10 gewonnenen 3.Satz und der Hoffnung auf die gewohnte 2:1-Führung nach den Doppeln, hatten sich Kushov/Brockmüller besser auf das Spiel unserer beiden Noppenspieler eingestellt. Der 4.Satz führte über schnelle Fehler zum 11:5 und Siek hatte ausgeglichen. Im Entscheidungssatz war dann die Luft völlig raus. Ein schnelles 3:11 aus unserer Sicht brachte uns die Erkenntnis, zum ersten Mal in dieser Saison hinten zu liegen und einem Rückstand hinterherlaufen zu müssen.
Das Team wollte aber mithalten und das tat es mit Hilfe der enthusiastischen Zuschauer, viel Herz und Kampfgeist. Radek spielte gewohnt abgeklärt, lag aber plötzlich –oje, was nun – mit 0:2 Sätzen hinten. Dann stellte er seine Taktik um, kämpfte sich in den fünften Satz und zitterte sich 11:9 durch. Durchpusten!
Tief durchatmen musste auch Albert nach seinem ersten Einzel. Der erste Satz ging wieder 9:11 weg, der zweite klar 5:11 und im dritten führte unser Zhang wieder…. und der Gegner spielte sich wieder heran und es roch nach Satzverlust… diesmal aber Time-out… und Satz holen! 11:8. Über Satzerfolge zu siegreichen Spielen gegen saustarke Leute im oberen Paarkreuz muss in Zukunft die Einstellung/Zielsetzung von Albert werden! An diesem Tag zeigte sich Cords noch als zu starker Gegner… 1:3… aber ein erster Schritt, denn das war ein richtig guuutes Spiel mit Ansätzen beim Powerblock und tischnahem Topspinspiel.
Im mittleren Paarkreuz teilten wir uns die Punkte nach zwei weiteren Krimis. Grzegorz 3:2, Joppe 2:3.
Das untere Paarkreuz hielt uns auf Tuchfühlung und wir hatten das erste Tagesziel, „lange mithalten und dranbleiben“, erreicht. Aber mit Mannschaftsstärke und Heimvorteil geht vielleicht noch mehr!!!
Radek machte im Anschluss richtig ernst und wir glichen zum 5:5 aus.
Im Spiel der Zweier traf Albert auf Rafael Schulz. Ein guter Angriffsspieler, der in dieser Saison auf der Rückhandseite mit einer Abwehrnoppe agiert. Man hätte ihn mal nach dem Grund fragen können, zumindest scheint es ihm Spaß zu machen und interessante Spiele gibt es dadurch auf jeden Fall zu bewundern. Albert wunderte sich aber nicht lange, sondern spielte fünf brutale Sätze mit allen Platzierungen und Tempovariationen. Jeder Satz endete 11:9. Nur leider gewann Schulz immer die wichtigen, nämlich den ersten, dritten und fünften Satz. Schade!
Parallel zu diesem Match lief auch Grzegorz fünf Sätze durch seine Box und hatte im fünften Satz seinen Gegner K. Lubin müde gespielt. Die Belohnung waren ein 11:7 und der Ausgleich für den CfL. 6:6 Zwischenstand.
Aber nach soviel Aufregung in der Halle sorgte Joppe erstmal für ein bissel Ruhe. Gegen den stoisch spielenden Mulid Kushov musste er nach kurzer Zeit die Box wieder verlassen und sich entnervt auf die Bank setzen. 0:3 und das Team lag 6:7 zurück. Die gefühlte Spielzeit lag zu diesem Zeitpunkt bereits bei über 6 Stunden.
Enttäuscht und niedergeschlagen betrachtete ich die Spieltische und irgendwie umwehte mich ein Hauch von Euphorie und weiterhin bestehendem Optimismus. Mit cavatonischem Feuer sprang der Chriiistiiaan an mir vorbei! Und mit den Worten „Jetzt wird zurück…ge…schossen!“ ballerte er den CfL zum Unentschieden. Mit seinem unbändigen Siegeswillen und taktischen Überraschungen brachte Marcel uns in vier hart umkämpften Sätzen gegen Brockmüller auf die Siegerstraße. Wir gingen mit 8:7 in Führung und das Entscheidungsdoppel musste her, aber irgendwie schienen wir alle satt zu sein.
Nach vier Stunden und 35 Minuten endete der Leckerbissen mit einem gerechten 8:8 Unentschieden und der Gewissheit „Wir können ganz oben mitspielen!“
Auf weitere schöne Erlebnisse, euer Joppe!