Let it snow, let it flow, let it roll

11. Dezember 2012

Die Berliner Meisterschaften lieferten am vergangenen Wochenende tolle und spannende Spiele. Hier die Ergebnisse und meine Eindrücke.#

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Der Baba und die Crew

1:2, 13:13. Die Halle bebt. Sven hat Aufschlag. Er konzentriert sich für 0,15 Sekunden, denkt an seine Taktik und geht an den Tisch – Fehlaufschlag.

Aber alles ganz der Reihe nach. Anlass für diese Situation waren die lang erwarteten Berliner Meisterschaften der Jungen und Mädchen in der Paul-Heyse-Straße. Das gesamte Wochenende sollten unsere Teilnehmer in einer Menge von Schiedsrichtern, Kameras und Chinapfannen mitspielen und mitkämpfen, und das nicht ohne Happy End.

Nach der Landesrangliste und den Regionalmeisterschaften kam der CfL auf vielversprechende sechs Teilnehmer: Steven, Felix, Sven, Anh-Duy, Magnus und mich.

Nach der nicht ganz so dramatischen Entscheidung im Mixed-Doppel am Vormittag begann auch die heiße Gruppenphase.

Vorbildlich gedehnt und eingelaufen konnten alle ihr erstes wichtiges Spiel gewinnen. Alle bis auf Steväään, der es nach seiner Auftaktniederlage nicht schaffte, den Spieß umzudrehen. Aber er ist auch ein Frosch, was soll er da machen.

Die anderen Mitstreiter sicherten sich zwar den Einzug in die erste Runde, jedoch konnte niemand Gruppenerster werden, was den Spielverlauf am nächsten Tag entscheidend beeinflussen sollte.

Der Sonntag kam, und es schneite immer noch wie verrückt. Sonst hatte sich so manches verändert: Statt zehn gab es nur noch acht Tische und der China-Imbiss um die Ecke hatte geschlossen, was dem Buffet in der Halle so um die 85 Prozent mehr Umsatz einbrachte.

Um zehn ging es los, fünfmal CfL gleichzeitig, aber kein Ding, Joppe war da, genauso wie Dirk und Marcel.

Von meinem Spiel ist nicht ganz so viel zu berichten, es war ziemlich schnell vorbei, und gefeiert wurde danach nicht. Bei DJ MC Maggi dauerte es schon länger, aber auch er hatte das Nachsehen.

Der Rest der Crew zauberte schon einige Weihnachtsgeschenke auf den Tisch und überstand die 1. Runde ohne Blessuren – dies sollte sich bald ändern.

 

Pech für unser vietnamesisches Topmodel Duy, der im Achtelfinale Mitfavorit Marcus Hilker gegenüberstand. Trotz einiger sehenswerter geschnippelter Bälle reichte es nicht zur Überraschung.

An den anderen Tischen wurde es spannend, da hieß es zweimal CfL gegen Spandau.

 

„Specki“ Felix hatte gegen Florian Viel keinen guten Start erwischt, drehte aber nach 0:2 Rückstand nochmal auf. Mit zhangmäßigen Bällen am Tisch oder an der Bande erreichte er den fünften Satz, führte in diesem, aber danach verließ ihn das Glück, 2:3.

 

Fast alle Achtelfinalspiele waren vorbei, es spielte nur noch Sven, was durchaus zu hören war. Auch er hatte die ersten beiden Sätze gegen Koray Karakiz verschlafen, auch er kämpfte sich zurück, gerade noch rechtzeitig bei 1:6 im dritten Satz. Den konnte er noch ohne viel Aufwand drehen, verglichen mit dem vierten Satz, der an Spannung kaum zu überbieten war.

 

Nach zwei oder drei bereits abgewehrten Matchbällen und der ersten Begegnung von Svens Schläger mit der Hallendecke also nun dieser Moment bei 13:13. Es gehört viel Mut und Kraft dazu, den Schläger nach gefühlten 10 Minuten freiem Fall auch beim zweiten Mal aufzufangen, aber sich nach diesem unfassbar unnötigen Fehlaufschlag noch einmal zurück zu kämpfen, ist einfach nur sehr, sehr stark.

Dieser Satz brachte letztendlich die Entscheidung, bei so viel Adrenalin kann man den fünften Satz gar nicht verlieren. 11:7, Sven war im Viertelfinale.

 

Dort wartete Robin Mitbach, der ebenfalls ein spannendes Fünfsatzmatch absolviert hatte. Sven musste sich erst einmal sammeln, verlor den ersten Satz und war dann nicht mehr aufzuhalten. Ob Rückhand oder Vorhand, Block oder Schuss, alles gelang, und die Medaille war sicher.

 

Das Podium verpassten zwei Doppel übrigens nur knapp. Felix und Duy sowie Sven und ich hatten in jedem Satz die Überraschung auf dem Schläger, aber die beiden höher gesetzten Doppel setzten sich leider durch.

 

Nun aber zurück zu Sven Wladi Waindok und seinem Halbfinale gegen Mario Freitag. Nach den Leistungen vorher schien nichts mehr unmöglich, und das war es auch, zumindest bis 2:2 und 6:1 für Sven. Es war ein tolles Spiel, in dem Mario letztendlich weniger Angst und die besseren Nerven bewies, und anschließend auch das gesamte Turnier gewann.

 

Schade für Sven, aber der dritte Platz ist ein mehr als ausreichender Trost. Herzlichen Glückwunsch an ihn und alle weiteren Platzierten und jene, die unfallfrei durch das Schneegestöber gekommen sind.

 

Gerüchten zufolge haben die Mitfavoriten beim Weihnachtsturnier nächsten Freitag ihre Teilnahme zurückgezogen, aus Angst, von Sven gedemütigt zu werden. Mal sehen, was dran ist.

 

Ich spiele jedenfalls mit, ich hoffe ihr auch,

 

Philipp Dethloff.